eichhörnchen oder goldgräberin?
welcher schreibtyp bist du?

Ich habe neulich einen Impulsvortrag übers Texten gehalten und bei der Vorbereitung unter anderem über Schreibtypen nachgedacht: Also darüber, welche Möglichkeiten es gibt, an Texte heranzugehen und sie zu schreiben.

„Na, von vorne nach hinten!“ werden jetzt manche denken. Nicht zwingend – das ist nur eine Möglichkeit.

Ich hatte für mich diese Typen identifiziert, die ich aus eigener Erfahrung kenne:

  1. Typ „Eins nach dem anderen“:
    Überlegt sich die Struktur im Kopf, schreibt zuerst die Überschrift, danach die Einleitung und schließlich den restlichen Text. Das sind diese beneidenswerten Menschen, die auch druckreif diktieren können.
  2. Typ „Gerippe füllen“:
    Stellt eine Struktur auf, definiert Sinn-Einheiten, sortiert diese und füllt sie dann mit Inhalten.
    Praxistipp: Textteile oder Sinn-Einheiten stichpunktartig auf Kärtchen schreiben und diese dann ordnen. Manchmal hilft das Haptische.
  3. Typ „Alles muss raus“:
    Schreibt erstmal alles auf, strukturiert dann, baut gegebenenfalls alles nochmal um.
    Motto: „Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich es aufgeschrieben habe?“

Ich selbst bin eine Mischung aus dem zweiten und dritten Typus – das hängt bei mir sehr vom Thema ab. Wie ich konkret an Texte rangehe, habe ich in diesem Gastbeitrag beschrieben.

Natürlich gibt es noch viel mehr verschiedene Schreibtypen, die wissenschaftlich kategorisiert und untersucht sind. Besonders überzeugt hat mich die Einteilung im Text „Welcher Schreibtyp sind Sie?“ von Regina Fenzl, Leiterin des Schreibzentrums der FHWien der WKW.

Das Schreibzentrum der Uni Frankfurt bietet einen kurzen Schreibtypentest an, der ebenfalls vier Typen identifiziert: Abenteurer/in, Eichhörnchen, Goldgräber/in und Zehnkämpfer/in. Nach diesem Test bin ich ein goldgräberndes Eichhörnchen – was recht gut zu meiner vorherigen ungestützten Einschätzung passt.

Und was bringt das, wenn ich weiß, wie ich schreibe?

Manchmal stockt der Schreibfluss oder du hast Mühe, überhaupt in Gang zu kommen? Oder du verzettelst dich, kannst Gedanken schlecht zu Ende führen? Ist das Schreiben eine Qual, dauert ewig oder führt zu wenig befriedigenden Ergebnissen? Das können Indizien dafür sein, dass deine Schreibstrategie nicht zu deinem Typus passt.

Beobachte dich genau, schreibe bewusst und versuche doch einfach mal eine andere Strategie, bis du die passende – oder eine Mischung aus mehreren – für dich gefunden hast. Bei manchen Schwierigkeiten können auch Kreativtechniken helfen – dazu schreibe ich später nochmal was.

Wie ist das bei dir? Hast du deinen Schreibtyp schon gefunden? Welcher ist das? Oder passt du in gar keine Kategorie? Ich freue mich über Kommentare!

 

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Texterin, Redakteurin, Bloggerin. Liefert Konzept, Text und Redaktion für Web, Werbung und Corporate Publishing. Bloggt hier übers Leben und Texten und dort übers Reisen: rumreiserei
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  1. […] wenn man mit der Schreiberei seine Brötchen verdient. Daher kommen heute, wie kürzlich in meinem Beitrag zu den Schreibtypen angekündigt, ein paar Tipps, um ins Schreiben zu […]

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