enttarnt – alle auf einmal
An einem Sommerabend auf der Südhalbkugel: Die Zaubermaus und das Vatertier kehren vom gemeinsamen Abendessen im örtlichen Pub nach Hause.
Das Muttertier weilt bei der Chorprobe. Das nutzt die Zaubermaus, um das Vatertier einem Kreuzverhör zu unterziehen:
ZM: “Du, das Sandmännchen gibt es doch gar nicht. Oder?“
VT: „Stimmt. Jedenfalls gibt es kein lebendiges Sandmännchen, das wirklich rumfährt und den Kindern Schlaf und Träume bringt. Aber es gibt die Geschichte, die wir alle kennen. Also ist das Sandmännchen in unseren Gedanken, und damit gibt es das doch irgendwie. Aber Du hast natürlich recht: So ein richtiges, echtes Sandmännchen zum Anfassen, das gibt es nicht.“
Es folgt eine kurze Unterhaltung darüber, dass also das Sandmännchen die Sterne gar nicht putzt etc. Fünf Minuten später, das Vatertier schließt gerade die Haustür auf:
ZM: „Und das mit dem Weihnachtsmann, das habt Ihr euch genauso ausgedacht. Und mit dem Osterhasen und dem Nikolaus auch. In Wirklichkeit habt Ihr die Sachen gekauft, eingepackt und versteckt. Stimmt’s?“
VT: Gibt eine ähnliche Antwort wie zuvor und fragt: „Wer hat Dir das erzählt, mit wem hast Du darüber gesprochen“.
ZM: „Das hab ich mir so überlegt. Das stimmt doch sonst alles irgendwie nicht“. (Ergänzung: Mit der gleichen Methode und genauem Nachfragen hatte die Zaubermaus schon eine Woche zuvor die angeblichen Piraten, die bei ihrer Geburtstagsfeier Schätze versteckt hätten, enttarnt)
VT: „Da hast Du mit allem recht, Schatz. Aber ist doch eine sehr schöne Geschichte – oder hätten wir Dir lieber gleich die Wahrheit sagen sollen?“
ZM: „Nee, ist schon ´ne schöne Geschichte für kleine Kinder. Aber du hast doch geschummelt, als du gesagt hast, du hättest was Rotes gesehen.“ (Anm. der Redaktion: Das Vatertier hatte das vor eineinhalb Jahren leichtsinnigerweise am Heiligabend geäußert).
VT: „Ich hab nicht geschummelt. Hab nur gesagt, ich hätte was Rotes gesehen – vom Weihnachtsmann hab ich nichts gesagt“.
ZM: „Stimmt. War sicher das Geschenkpapier“.
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